Beinhausmusik
Wenn
ihr darüber Nachforschungen anstellen würdet,kämen
dann Bezeichnungen zustande wie "Totentanz"
oder "tanz der Toten".Wir können Totentänze
vom Spaetmittelalter bis zur heutigen Zeit entdecken:Sie beinhalten
immer das selbe Thema:die Auseinandersetzung des Todes mit seinem
Opfer,bildliche Darstellungen,die später auch mit Sprüchen
versehen wurden.
Es
gibt Totentänze als Holzstiche(z:B von Hans Holbein,dem jüngeren,)die
zwischen 1523 und 1526 entstanden sind und wir finden sie auf Friedhofsmauern,Beinhäusern
und in Kirchen und Kapellen.Beinhäuser sind die Ruhestätten
der Gebeine,die
dem Friedhof meist aus Platzgründen entnommen wurden.
Sie sind europaweit zu finden,aber hauptsächlich im voralpinen
oder alpinen Raum vertreten.
In
den Totentänzen finden wir häufig Todesgestalten,meist
in Form von Skeletten,die musizierender Weise ihren Opfer begegnen.Um
hier ein paar Beispiele zu nennen:Da sehen wir beim Totentanz von
Hans Holbein folgende Instrumente:DRehleier,Krummhörner,Kesselpauken,Trompeten,Rauschpfeifen(Schalmeien),eine
Art Zither,Marschtrommel,Fiedel,Trummscheid und Sackpfeife.
Dann
haben wir da den Totentanz zu Bleibach im Schwarzwald von 1723 auf
dem unter anderem eine ganze Kapelle von Skelettmusikern mit folgenden
Instrumenten aufspielt:Spielmannstrommel,trompete,pommer,kesselpauken,Krummhorn
und Geige.eben diese Darstellungen werden als Beinhausmusik bezeichnet.
Noch
ein schönes Beispiel von Beinhausmusik finden wir in der Lithographie
von Hieronymus Hess,ca.1843,die nach dem bekannten Totentanz der
Basler Friedhofsmauer entstanden ist.
Da spielen zwei Todesgestalten mit Einhandflöte,Trommel und
Schalmei vor einem schädelbestückten Beinhaus auf.
Als letztes Beispiel hier zunennen:
Der
Totentanz des Jakob Hiebeler zu Füssen im Allgäu,enstanden
1602,auf dem er sich in der letzte Darstellung selber malte und
vom Tod Cister spielenderweise ins Jenseits befördert wurde.Ausser
der Cister finden wir im Füssener Totentanz die Pommer(eine
Weiterentwicklung der Schalmei),Sackpfeife(Schäferpfeife),Spielmannstrommel,Flöte
und eine Viola da Braccio,die im Bild dargestellten Instrumente
wurden zur Enstehungszeit des Todengemäldes als Tanzinstrumente
gespielt und bilden somit auch ein wichtiges zeitgeschichtliches
und kulturhistorisches Dokument.
Für uns ist Beinhausmusik vor allem:Der Klang,dem man so manchen
von unseren Instrumenten wie z:b dem tiefen sonoren Dudelsäcken
oder dem schnarrenden Trummscheid entlocken kann,bereitet uns so
manche Gänsehaut.Wie in finsteren Zeiten die Beinhausmusiker
den Leuten Gänsehaut bescheren konnten.
Deshalb sagt JA,sagt NEIN,getanzt muess sein!
CHANCY 2007